5 Einrichtungs-Tipps zu mehr
Harmonie mit Yin und Yang
01.03.2017 I Christiane Witt
Kennen Sie das Begriffspaar Yin und Yang? Und wissen Sie auch, was wirklich dahintersteckt?
Die meisten denken, es gehe dabei um die Einteilung in Positives und Negatives oder gut und schlecht. So einfach ist es aber nicht.
Der bekannte Philosophie Professor Roger T. Ames erklärt Yin und Yang so:
“Yin and Yang are terms used to express a contrastive relationship that obtains between two or more things.” Was übersetzt heißt, dass Yin und Yang Begriffe sind, mit denen eine gegensätzliche Beziehung zwischen zwei oder mehr Dingen ausgedrückt wird.
Im I Ging, einem der ältesten Weisheitsbücher, werden Yin und Yang als Impulsgeber der Wandlung bzw. als kosmische Kräfte gesehen. Dabei sind das schöpferische Yang, also aktive, und das empfangende Yin, also passive, gleichberechtigte, aber dennoch aufeinander bezogene Gegensätze.
Das Gleichgewicht von Yin und Yang ist lebensnotwendig. Der bekannte Feng Shui Experte Derek Walters beschreibt in seinem Feng Shui Praxisbuch anhand von Beispielen, was das heißt.
Bei zu heißer Sonneneinstrahlung im Sommer (Yang) muss man sich mit Sonnencreme vor Verbrennungen schützen. Im Gegensatz dazu erkälten sich die Menschen im Winter, wenn das Yin überwiegt. Ist das Gleichgewicht in der Natur gestört, kann es zu Naturkatastrophen führen. In den Tropen beispielsweise herrscht ein Überfluss an Yin-Wasser und an Yang-Hitze, was zu zerstörerischen Wirbelstürmen führen kann.
- Yin
- weiblich
- dunkel
- rund
- weich
- klein
- kalt
- matt
- passiv
- langsam
- Yang
- männlich
- hell
- eckig
- hart
- groß
- warm
- glänzend
- aktiv
- schnell
In unserem Leben treffen wir ständig auf das Prinzip der Gegensätze und dem Bestreben, diese ins Gleichgewicht bringen zu wollen:
- Man soll nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig in die Sonne.
- Man soll Sport treiben, aber es dabei nicht übertreiben.
- Man soll essen, aber auch hierauf achten, dass es nicht zu wenig oder zu viel ist, denn schließlich will man nicht zu dünn, aber auch nicht zu dick sein.
Es geht immer um das richtige Maß der Dinge. Das lässt sich auf die Inneneinrichtung bzw. Gestaltung von Räumen übertragen. Auch hier geht es um die Ausgewogenheit von Gegensätzen.
Tipp #1
Beachten Sie die Nutzung des Raumes!
Hier kommt gleich eine Ausnahme. In den folgenden Räumen kann Yin oder Yang gerne auch mal überwiegen.
In einem Büro sollte anregende Yang Energie vorherrschen, wie z.B. viel Licht. Auch ein kräftiger Rotton als Wandfarbe wäre vorstellbar. Ein Schlafzimmer sollte dagegen für einen gesunden und erholsamen Schlaf ruhig, also yin, gestaltet sein. Hier kommen ruhige Farbtöne in Betracht sowie möglichst wenig Einrichtungsgegenstände und Accessoires.
Tipp #2
Sorgen Sie für Ausgleich von warm und kalt!
- Glänzend lackierte Möbel wirken eher kühl. Mit einem warm wirkenden Fußboden aus Holz kann man dem entgegenwirken.
- Yin
- Teppiche
- dunkle Farben
- schwere Vorhänge
- gedimmtes Lich
- matte Wand
- runde Form
- ruhige Wohnlage
- massive Holzmöbel
- Yang
- Parkett
- helle Farben
- leichte Vorhänge
- grelles Licht
- glänzende Wand
- eckige Form
- laute Stadtlage
- leichte Metallmöbel
- Oder gestalten Sie doch eine Wand in einem dunklen, warmen Farbton. Textilien sind auch hervorragend dazu geeignet, mehr Wärme und ein heimeliges Gefühl zu erzeugen.
- Ein paar Kissen, Vorhänge oder einen flauschigen Teppich auf dem kalt wirkenden Fliesenboden machen Ihr Zuhause zu einem Wohlfühlort. Und noch dazu lassen sie sich schnell nach Lust und Laune auch mal austauschen.
Tipp #3
Wählen Sie die Farbkomposition mit Bedacht aus!
Alles nur in weiß kann kühl und langweilig wirken, aber ein Mix aus vielen Farben bringt zu viel Unruhe. Die Mischung macht’s.
- Nur eine Wand im Raum mit einer kräftigen, lauten Farbe oder einer gemusterten Tapete macht ihn interessant.
- Setzen Sie einfach mal nur ein einziges Möbelstück optisch in Szene und den Rest gestalten Sie ruhig. Sie werden sehen, das ergibt einen tollen Effekt.
- Wenn Sie doch mehr Farbe wollen, dann achten Sie darauf, dass die Farbtöne aus derselben Farbfamilie stammen. Das wirkt harmonischer.
- Ein Trick, damit ein Raum wie aus einem Guss, aber trotzdem nicht langweilig erscheint, ist, auch bei der Deko die Farbtöne der Einrichtung bzw. Wände aufzunehmen und mit Farbnuancen zu spielen.
Ich persönlich arbeite gerne mit dem NCS Farbsystem, mit dem man Farben ideal zusammenstellen kann. Stöbern Sie einfach mal im Internet oder blättern Sie in Einrichtungsbüchern und Wohnzeitschriften! Dort finden Sie sicher geeignete Tipps, wie Sie Farbe gekonnt einsetzen können.
Tipp #4
Seien Sie vorsichtig beim Stilmix!
Einen Jugendstil-Sessel mit einem Rokoko-Schrank zu kombinieren, wäre sicher zwar kostspielig, aber würde doch stillos wirken. Ein nüchterner, geradliniger Stil gepaart mit einem antiquarischen Klassiker dagegen ergibt eine spannende Harmonie.
Gegensätze ziehen sich an und sorgen für Aufmerksamkeit. Mischen Sie nicht nur Altes und Neues, sondern auch Teures und Preiswertes oder Auffälliges und Schlichtes, wie z.B. ein pinkfarbenes Sideboard in einem eher graubetonten Wohnzimmer.
Tipp #5
Dekorieren Sie – aber mit Maß!
In manche Wohnungen kommt man herein und wird erschlagen vom Anblick der vielen Deko. In anderen wiederum sieht alles clean und leblos aus.
- Damit Ihre Wohnung nicht nur wie in einem Einrichtungskatalog wirkt, sondern voller Leben, sollten Sie sie so dekorieren, dass Ihre Persönlichkeit und Ihr eigener Stil zum Ausdruck kommen. Es sei denn, Sie sind ein passionierter Sammler. Dann sollten Sie sich doch ein bisschen zurückhalten ;-)
- Besonders originelle und richtig in Szene gesetzte Gegenstände erzeugen eine erstaunliche Wirkung.
- Eine magische Zahl beim Gruppieren von Dingen ist immer ungerade. Wenn Sie drei, fünf oder sieben Vasen, die sich beispielsweise in der Größe oder Form unterschieden, arrangieren, wirkt es harmonischer und ruhiger als zwei oder vier.
- Das gilt auch für das Aufhängen von Bildern. Hängen Sie Bilder nicht einzeln, sondern in Gruppen nach Themen, Farben oder Rahmen auf.
Bei allem sollten Sie aber immer darauf achten, dass in jeder Hinsicht weniger mehr ist. Nicht zu viel oder zu wenig Farbe, Stile, Deko oder Möbelstücke in einem Raum. Mit einem Zuviel von allem verlieren Einzelstücke ihre Wirkung. Auf die Ausgewogenheit kommt es an! Dann kann das Qi auch ungehindert durch die Räume fließen und Yin und Yang sind harmonisch ausgeglichen.
Und noch ein kleiner Tipp am Ende:
Investieren Sie eher in Qualität als Quantität! Wenn Sie sich etwas ganz Besonderes leisten, dann haben Sie viel länger Freude daran. Es lohnt sich.
Das gilt im Übrigen auch für die Investition in einen Experten. Erst kostet es zwar, aber dafür muss man später nicht für Fehler teuer bezahlen, sondern bekommt professionellen Rat und ein Wohlfühl-Zuhause.
Ein gut ausgebildeter und erfahrener Feng Shui Experte beispielsweise wird sich nicht nur intensiv mit der Wohnsituation befassen, sondern auch berücksichtigen, welchen Stil der einzelne Bewohner bevorzugt und ob er als Person eher Yin- oder Yang-Energie zur inneren Ausgeglichenheit benötigt. Wenn Sie den ganzen Tag an einem stressigen Arbeitsplatz verbringen, dann brauchen Sie vielleicht eher einen ruhigen Rückzugsort. Während ein junger Mensch, der sich gerade aufs Abitur vorbereiten muss, eventuell einen großen Schub Yang-Energie benötigt.
Wie ist es bei Ihnen? Brauchen Sie eher Yin oder Yang und wie ist Ihr Zuhause eingerichtet? Schreiben Sie gerne einen Kommentar!
Und wenn Sie Fragen haben, stehe ich Ihnen wie immer gerne mit Rat und Tat zur Seite. Rufen Sie mich einfach in meiner „Feng Shui Sprechstunde“ kostenlos unter 0163-5899771 an.
Wenn Sie wissen möchten, was das Yin-Yang-Symbol bedeutet, dann lesen Sie hier weiter!
Zu „5 Einrichtungs-Tipps zu mehr Harmonie mit Yin und Yang“ passt auch der Artikel Hausbau mit Feng Shui
Hallo,
Viel dank für die Hinweise.
Ich habe lediglich eine Ein-Zimmer-wohnungn, sprich schlaf- und Wohnzimmer sind in einem Raum. Wie kann ich dies am besten gestalten, dass der Raum warm und einladen ist.
Freu mich von dir zu hören
Gruß Tatjana
Hallo Tatjana,
wenn beides – schlafen (yin) und wohnen (eher yang) – in einem Raum stattfindet, dann kann man die Bereiche durch „Inselbildung“ voneinander sinnvoll abtrennen. Versuche es mal entweder mit unterschiedlicher Farbgestaltung in beiden Bereichen oder mit einem Teppich, auf den du z.B. das Sofa und Tisch stellst. Außerdem kannst du die Bereiche auch durch einen Raumteiler trennen und unterschiedlich gestalten. Aber pass auf, dass es nicht zu bunt wird und die Farben aus einer Farbfamilie stammen.
Herzliche Grüße
Christiane