12 Tipps für ein WG-Zimmer nach Feng Shui

20.10.2021 I Christiane Witt

Hallo Ihr Student*innen da draußen,

habt ihr ein neues WG-Zimmer, das ihr euch so einrichten wollt, dass ihr darin nicht nur gut lernen und arbeiten, sondern auch erholt schlafen könnt? Versucht es doch mal mit einem WG-Zimmer nach Feng Shui – ohne esoterischen Schnickschnack. Klingt abgefahren, ich weiß. Aber einen Versuch ist es doch wert, oder?

Worum geht’s bei Feng Shui eigentlich?

Bei Feng Shui geht es immer um einen positiven Energiefluss. Die Lebensenergie – auch Qi genannt – soll uns die Energie geben, die wir brauchen, um gut durch den Tag zu kommen. Entweder weil man sich konzentrieren muss, um die nächste Hausarbeit noch schnell fertig zu machen, einfach auch mal nur abschalten möchte oder Schlaf nachzuholen hat.

Der Sinn von Feng Shui ist, dass der Mensch mit der Umgebung in Einklang ist und die Umgebung den Mensch unterstützt, damit man sich wohlfühlt und den täglichen Aufgaben gewachsen ist.

Feng Shui ist also viel mehr, als nur ein bisschen Deko hübsch platzieren.

Je nachdem in welcher Stadt du studierst, kann dein WG-Zimmer aus Kostengründen schon auch mal ganz schön klein ausfallen. Das macht das Einrichten nicht einfacher.

Außerdem ist ein WG-Zimmer immer ein Multifunktionsraum. Das heißt, konzentriertes Lernen (yang) und erholsamer Schlaf (yin) müssen in einem Zimmer auf wenigen Quadratmetern kombiniert werden.

Was genau hinter yin und yang steckt, kannst du hier lesen.

Und hier kommen meine Tipps, damit du dir ein WG-Zimmer nach Feng Shui zum Wohlfühlen gestalten kannst:

#1 So stellst du den Schreibtisch richtig

Zentrales Thema in einem WG-Zimmer nach Feng Shui ist der Schreibtisch, denn das Lernen nimmt im Studium wohl die meiste Zeit des Tages in Anspruch.

Kennst du das? Du warst im Restaurant nicht schnell genug bei der Platzwahl und sitzt nun mit dem Blick zur Wand und im Rücken herrscht heftiges Treiben. Du fühlst dich irgendwie unbehaglich.

Eigentlich sitzt du lieber mit dem Rücken zur Wand und hast alles, was im Raum so vor sich geht im Blick. Dahinter steckt die Urangst, dass von hinten Gefahr kommt. Auch wenn das heute sicher nicht mehr in diesem Sinne vorkommt, reagiert unser Instinkt immer noch derartig und hindert uns am konzentrierten Lernen.

  • Platziere den Schreibtisch so, dass du eine stabile Wand im Rücken und die Zimmertür im Blick hast. Das nimmt viel Platz weg, ist mir klar, aber so kannst du dich konzentriert auf die nächsten Vorlesungen vorbereiten oder Hausarbeiten entspannt erledigen.
  • Der Schreibtisch sollte nicht zwischen Tür und Fenster stehen. Durch die Tür kommt die Energie – das Qi – herein und durch das Fenster gegenüber geht sie direkt wieder hinaus – und du dann dazwischen. Das ist, als ob ein Pfeil durch dich durchschießt. Deshalb nennt man es im Feng Shui auch Qi-Durchschuss – aua.
    Wenn es sich aufgrund der geringen Größe des Zimmers nicht vermeiden lässt, dann stelle eine große Pflanze vor das Fenster. Am besten wäre eine blickdichte Gardine oder ein Plissee vor das Fenster, aber dadurch wird der Raum wahrscheinlich zu dunkel. Je nachdem, wie groß dein WG-Zimmer ist und wie viele Fenster der Raum hat.
  • Achte darauf, dass der Schreibtisch nicht aus Glas ist. Die Energie fällt einfach hindurch und du nimmst instinktiv beim Lernen die Dinge war, die sich unter dem Schreibtisch befinden und lenken dich ab.

#2 So stellst du das Bett richtig

Wenn man die halbe Nacht durch lernt – ich erinnere mich noch zu gut an diese Zeiten – muss man mit wenig Schlaf auskommen. Also muss er sehr effektiv bzw. effizient sein, damit dir tagsüber der Kopf nicht auf den Schreibtisch fällt.

Vielleicht hast du schon jetzt das Feng Shui Prinzip erkannt. Dann weißt du, dass das Bett genauso zu platzieren ist, wie der Schreibtisch:

  • Stell das Bett so auf, dass du mit dem Kopf an einer stabilen Wand liegst und die Zimmertür im Blick hast.
  • Achte aber auch darauf, dass du nicht an der Wand zum Bad oder zur Küche liegst, sofern dort direkt die Wasserleitungen bzw. der Starkstrom verlaufen.
  • Hänge nichts Schweres über dem Kopfende auf, z.B. ein Regal oder ein schweres Bild. Es würde drückend wirken und dir eventuell Kopfschmerzen bereiten.
  • Auch den Bereich unter dem Bett solltest du frei lassen. Wenn du aus Platzgründen ein Bett mit Schubladen hast, dann halte zumindest Ordnung darin und stopfe sie nicht mit Gerümpel voll.

#3 Der Mittelpunkt deines Zimmers sollte immer frei begehbar sein

Hier sammelt sich die Energie, um dir voll und ganz zur Verfügung zu stehen.

#4 Halte Ordnung – auch im Kopf

Unordnung ist stagnierende Energie und beeinflusst deine Konzentration und deinen Schlaf negativ. Gerade in einem kleinen WG-Zimmer ist Ordnung das A und O.

  • Auch wenn es dir schwerfällt, solltest du unbedingt vor dem Schlafengehen darauf achten, dass der Schreibtisch aufgeräumt und clean ist.
  • Wenn du jeden Abend wieder alles dahin räumst, wo es hingehört, dann sammelt sich auch nicht so viel an. Und am nächsten Morgen, wenn du aufwachst, siehst du nicht gleich das Chaos, sondern kannst den Tag ganz unbelastet starten.
  • Lege dir geschlossene Ordnungssysteme, wie einen Schrank, ein Sideboard oder eine Kommode zu. Wenn du ein offenes Regal hast, dann verhänge es beispielsweise mit einem Vorhang.
  • Nutze Aufbewahrungsboxen und beschrifte sie, um alles schnell wiederzufinden. Die Boxen sollten nicht durchsichtig sein, um nicht unruhig zu wirken.
    Es gibt unzählige Arten von Boxen. Da sind bestimmt auch welche für deinen Geschmack dabei. Boxen kann man sehr gut auf dem Schrank aufbewahren, dann sind sie aus den Füßen. Zur Not auch unter dem Bett. Aber denke daran, dass zu viel Chaos unter dem Bett zu unruhigem Schlaf führen kann.
  • Und wenn dir alles über den Kopf wächst und du nicht mehr weißt, was du zuerst machen sollst, dann sortiere deine Gedanken und schreibe dir eine To-Do-Liste.
    Priorisiere die Aufgaben, damit du nicht zu viel an einem Tag zu erledigen hast. Das ist Feng Shui für den Kopf. Ich nutze dafür übrigens Todoist.com, aber es gibt unzählige andere Apps.
  • Nimm dir einen Tag in der Woche vor, wo du die lästige Hausarbeit in der WG erledigst und einkaufen gehst. So hast du den Kopf die restliche Woche frei für Wichtigeres.
    Wie wäre es mit einer kleinen Tafel in der Küche, wo du notieren kannst, was eingekauft werden sollte.
    Du kannst übrigens auch Tafelfolie nehmen und sie auf einen Schrank kleben.

#5 Ausmisten hilft

Gerade bei einem kleinen WG-Zimmer ist es wichtig, regelmäßig Platz zu schaffen und es nicht zuzumüllen. Und wenn doch einiges angefallen ist, dann kannst du hier lesen, wie du am besten entrümpelst.

#6 Teile das WG-Zimmer in Bereiche ein

WG-Zimmer müssen immer das Lernen (yang) mit dem Schlafen (yin) verbinden. Zwei völlig unterschiedliche Tätigkeiten. Für das Lernen braucht man eher einen aktiven Platz, während man fürs Schlafen Ruhe braucht. Es gibt unterschiedliche Arten ein Zimmer optisch aufzuteilen:

  • Nutze Raumteiler, wie z.B. ein Regal (obwohl ich nicht so für offene Regale bin. Sie bringen häufig Unruhe) oder einen Paravent. Du kannst auch einen Vorhang an die Decke vor dem Bett hängen. In Baumärkten gibt es preiswerte und einfach zu installierende Schienensysteme. So schaffst du dir eine kuschelige Schlafecke.
  • Wandfarbe geschickt eingesetzt, macht dein Zimmer nicht nur wohnlicher, sondern schafft unterschiedliche Bereiche. Du kannst z.B. nur die Wand hinter deinem Schreibtisch farblich absetzen, um den Arbeitsbereich optisch vom Schlafbereich zu trennen.
    Auf die Farbbalance kommt es an. Daher solltest du auf zu viele unterschiedliche Farben verzichten, das macht einen Raum unruhig und chaotisch. Zu wenig Farbe lässt den Raum eintönig und trist erscheinen.
  • Nicht nur die Wandfarbe spielt bei der Farbgestaltung eine Rolle, sondern auch die der Möbel und Accessoires. Achte darauf, dass du nicht zu viele verschiedene Hölzer, die unterschiedliche Struktur und Farbe aufweisen, in einem Raum vereinst. Ein Einzelstück dagegen geht immer als Akzent.
  • Streiche immer nur eine Wand in einer ausdrucksstarken Farbe, den Rest halte in neutralen Tönen, wie Weiß.
    Im Schlafbereich solltest du yin-Farben – also ruhige – einsetzen, wie z.B. sanfte Erdetöne. Auch Blau wird eine beruhigende Wirkung nachgesagt.
    Im Arbeits- und Lernbereich dagegen kann es auch mal knalliger sein (yang), z.B. Rot oder Orange. Rot ist eine belebende Farbe, die einen ins Tun bringt. Sie ist auch die Farbe des Erfolgs. Allerdings setze sie trotzdem sparsam ein, gerade in kleinen WG-Zimmern.
    Und wenn du es ganz genau nach Feng Shui machen willst, dann beauftrage einen Feng Shui Berater (aber lies vorher unbedingt meine 5 Fragen an den Feng Shui Berater, bevor du ihn beauftragst). Denn nur der kann unter Anwendung einer Feng Shui Methode ermitteln, welcher Raum, welche Elemente benötigt, um positive Energien zu stärken und negative Energien abzumildern. Hinter jedem der Fünf Elemente stecken Farben, Formen, Accessoires und Materialien.
  • Ein kleiner Teppich unter dem Bett oder dem Schreibtisch unterstreichen die optische Einteilung deines WG-Zimmers. Das nennt man übrigens Inselbildung, weil man damit kleine Wohninseln schafft.

#7 Magst du Vorhänge?

Ich finde, farblich auf den Rest des Zimmers abgestimmte Vorhänge vor den Fenstern bringen noch mehr Gemütlichkeit.

Wenn du das Gefühl hast, es kommt dadurch zu wenig Licht ins Zimmer oder du generell keine Vorhänge direkt vor den Fenstern magst, dann hänge nur rechts und links vom Fenster Schals auf. So entsteht auch Wohnlichkeit.

#8 Weniger ist mehr

Verwende nicht mehr als drei Farben und stimme Teppiche, Gardinen und Wandfarbe aufeinander ab. Das lässt das Zimmer harmonischer wirken.

Deko ist wichtig für den persönlichen Touch – aber bitte in Maßen. Stopfe dein Zimmer nicht zu voll, sonst wird die Energie träge oder stagniert gar. Trenne dich lieber von unnötigen Dingen und schaffe so Platz. Versuche es doch mal mit Minimalismus – ist total angesagt.

#9 Frische Luft macht den Kopf frei

Lüfte mindestens dreimal am Tag richtig durch. Öffne das Fenster und die Zimmertür, damit es Durchzug gibt und die verbrauchte Luft schnell ausgetauscht wird. So bekommst du frische Energie und kannst dich wieder besser konzentrieren.

#10 Licht für die Stimmung

Tagsüber brauchst du viel Sonnenlicht. Wenn dein WG-Zimmer zu wenig natürliches Licht abbekommt, dann nutze Tageslichtlampen. Am besten welche, die du dimmen kannst. Dann hast du tagsüber helles Licht zum Lernen und abends kannst du es herunter drehen, um dich zu entspannen.
Um zur Ruhe zu kommen, kannst du auch mehrere kleine Lichtquellen nutzen. Und wenn’s mal ganz stimmungsvoll sein soll, dann mache Kerzen an, um dich so richtig wohlzufühlen.

#11 Pflanzen für ein gutes Raumklima

Für ein gutes Klima in deinem Zimmer sorgen luftreinigende Pflanzen, die Schadstoffe effektiv aus der Luft reinigen, z.B. Gemeiner Efeu, Efeutute, Dieffenbachia, Chrysantheme, Einblatt bzw. Friedenslilie und Fensterblatt.

  • Kakteen solltest du unbedingt meiden. Die spitzen Stacheln wirken verletzend.
  • Runde Blätter sind generell geeigneter als spitze.
  • Staube die Pflanzen regelmäßig ab, damit sie ihre luftreinigende Wirkung entfalten können.

Neulich habe ich bei hornbach.de einen Raumteiler aus Pflanzen entdeckt. Dann hast du beides in einem. Sieht gut aus und erfüllt einen sinnvollen Zweck. Die Anleitung findest du hier.

#12 Nachts raus mit den elektronischen Geräten

Das hast du bestimmt schon tausendmal von deinen Eltern zu Hause gehört. Und jetzt komme ich auch noch damit.

  • Alle elektronischen Geräte sollten nachts möglichst weit vom Schlafort entfernt liegen. Vielleicht kannst du dein IPad oder Laptop über Nacht auch in der gemeinschaftlichen Küche oder im Flur aufladen.
  • Toll wäre es, wenn man in der Wohnung das WLan nachts komplett ausstellen könnte. Gut, wahrscheinlich ist das nicht so einfach, wenn jeder der Mitbewohner einen anderen Lern- und Arbeitsrhythmus hat und Internet auch mal mitten in der Nacht braucht.
  • Aber dann lege die Geräte wenigstens möglichst weit weg von dir, z.B. in die andere Ecke deines Zimmers.

Alles, was ich dir jetzt empfohlen habe, geht auch mit kleinem Budget und muss nicht viel kosten. Stöbere doch mal bei deinen Eltern oder Großeltern. Da finden sich meistens noch brauchbare Dinge, die dazu auch noch gut aussehen.

Und wenn du nicht in so einer hippen Gegend wohnst oder etwas länger zum Campus brauchst, dann kannst du dir vielleicht auch ein größeres Zimmer leisten, was das Einrichten der verschiedenen Bereiche erleichtert.

Wie auch immer, ich bin sicher, mit meinen Tipps schaffst du dir ein WG-Zimmer, was all deinen Ansprüchen entspricht und dich konzentriert lernen und erholsam schlafen lässt.

Viel Erfolg!

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