Mit Feng Shui gut durch die Wechseljahre

11.04.2022 I Christiane Witt

Warum sind die Wechseljahre eigentlich immer noch so ein Tabu-Thema? Oder ist das nur in meinem Umfeld so? Dabei ist es etwas völlig Normales, was jede Frau mehr oder weniger betrifft.

Mich hatten die Wechseljahre voll im Griff: Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen gehörten zu meinem Alltag. Mit Feng Shui gut durch die Wechseljahre ist mir daher ein ganz persönliches Anliegen.

Gut zu wissen ist, dass es sich bei diesen speziellen Jahren nur um eine begrenzte Zeit handelt, denn es findet lediglich ein „Wechsel“ in einen neuen Lebensabschnitt statt.

Ich nenne die Wechseljahre scherzhaft auch „die Pubertät der Alten“. Wir sind im Umbruch, unser Körper verändert sich, wir verändern uns. Plötzlich werden bestimmte Dinge unwichtig und dafür treten andere in den Vordergrund.

Die TCM nennt diese ganz besondere Zeit zweiter Frühling, was viel netter klingt.

Hier sind meine 8 Tipps, wie Sie mit Feng Shui gut durch die Wechseljahre kommen:

Inhaltsverzeichnis

1. Die beiden wichtigsten Himmelsrichtungen für Sie

Jede der acht Himmelsrichtungen symbolisiert im Feng Shui eine Energie bzw. ein Lebensthema und ist mit einer Person (Mutter, Vater, 3 Töchter, 3 Söhne) verknüpft.

Dem Südwesten ist die Mutter zugeordnet, die sich kümmert, beschützt und der Ruhepol der Familie ist. Dieser Bereich steht für die Frau an sich.

Dem Osten werden Gesundheitsthemen, Wachstum und Veränderung zugeschrieben.

Diese beiden Himmelsrichtungen sind für Frauen generell und Frauen in den Wechseljahren im Besonderen wichtig. Daher sollte ihnen besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Welche Räume befinden sich bei Ihnen in diesen Richtungen?

Vielleicht haben Sie Glück und der Raum im Südwesten steht nur Ihnen zur Verfügung und Sie können ihn sich so einrichten, dass Sie hier zur Ruhe und sich selbst finden können. Schaffen Sie sich hier einen kleinen Kraftort.

Egal welche Räume sich in den beiden Himmelsrichtungen befinden, sorgen Sie unbedingt für Ordnung, Übersichtlichkeit und Helligkeit. Damit die Lebensenergie – das Qi – frei fließen kann und nicht ins Stocken gerät, sollten Sie unbedingt entrümpeln und sich so von unnötigem Ballast befreien. Weniger ist hier auf jeden Fall mehr.

Tipps fürs Entrümpeln gibt’s hier.

Manche Wohnungen oder Häuser haben sogenannte Fehlbereiche. Das heißt der Grundriss ist nicht rechteckig oder quadratisch, sondern es fehlen Teilbereiche. Wenn das bei Ihrem Zuhause ausgerechnet der Südwesten oder Osten sind, dann stehen Ihnen die gerade jetzt für Sie so wichtigen Energien nicht zur Verfügung. Bei einem Haus können Sie diese Bereiche durch eine wohnliche Außengestaltung energetisch ins Haus integrieren. Nutzen Sie den Außenbereich wie ein weiteres Zimmer.

2. Und noch mehr wichtige Himmelsrichtungen

Jeder von uns hat zwei Himmelsrichtungen, die besonders unterstützend wirken. Bei mir sind es Südwesten und Norden.

Das bedeutet, dass mein Blick am Schreibtisch oder im Bett sitzend in diese Richtungen gehen sollte. Priorität hat dabei immer, dass ich eine Wand im Rücken und freie Sicht zur Tür habe. Deshalb klappt das bei mir nur im Büro. Ich schaue am Schreibtisch in den Norden.

Aufgrund der baulichen Gegebenheiten schlafe ich Richtung Südosten, aber ich liege mit dem Kopf an einer stabilen Wand und habe die Tür im Blick, was für einen erholsamen Schlaf noch wichtiger ist.

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3. Bringen Sie sich in Ihre Mitte

Haben Sie manchmal auch das Gefühl, dass Sie nicht in Ihrer Mitte sind? Ich fühle mich häufig hin- und hergerissen. Ich fühle mich doch noch so jung, aber mein Körper zeigt die ersten Zeichen des Alterns.

Die Mitte Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung – auch Zentrum oder Tai Chi genannt – symbolisiert Ihre eigene Mitte. Schauen Sie sich dort mal genau um!

Ist die Mitte aufgeräumt und frei begehbar? Nehmen Sie die Mitte überhaupt wahr? Ist sie ein schöner Bereich Ihres Zuhauses oder laufen Sie einfach teilnahmslos durch sie hindurch?

Im Feng Shui ist die Mitte des Hauses oder der Wohnung einer der wichtigsten Bereiche, auf den besonders viel Aufmerksamkeit liegen sollte. Achten Sie darauf, dass sie nicht zugestellt, sondern frei von Ballast ist. Gestalten Sie sie ansprechend und kommen Sie so wieder in Ihre eigene Mitte.

Wo die Mitte Ihres Zuhauses ist? Nehmen Sie den Grundriss und zeichnen Sie eine Linie von rechts oben nach links unten und umgekehrt. An der Stelle, an der sie sich treffen und ein Kreuz bilden, befindet sich die Mitte.

4. Bringen Sie Ihr Qi zum Fließen

Fühlen Sie sich auch manchmal erschöpft und ausgelaugt? Haben Sie das Gefühl, Sie stehen auf der Stelle und das Leben ist mit Mitte 50 quasi vorbei? Das könnte an vollgestopften Räumen liegen. In unserem Alter kann sich im Laufe der Jahre so einiges ansammeln.

Entrümpeln Sie Ihr ganzes Zuhause: die Räume, den Keller und den Dachboden und damit symbolisch auch Ihr Leben! Befreien Sie sich von altem Ballast! In einem vollgestopften Zuhause blockiert die Energie und damit auch Sie. Schaffen Sie Freiraum und lassen Sie die Energie wieder fließen!

Lesen Sie dazu auch „Entrümpeln – warum und wie

5. Wecken Sie die Tigerseite in sich

Dazu muss ich kurz ein wenig ausholen: Jedes Haus wird von den 4 himmlischen Tieren umgeben: Schildkröte, Tiger, Drache und Phönix. Die Schildkröte gibt von hinten Stabilität, Tiger und Drache umarmen das Haus schützend und der Phönix liebt vorne die freie Sicht. Jedes dieser Tiere symbolisiert etwas.

Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, dass lesen Sie auch „Warum muss man im Feng Shui wissen, wo am Haus vorne ist?

Die Tigerseite symbolisiert die weibliche Kraft im Haus und damit einhergehend die Yin-Aspekte Schönheit, Intuition und Kommunikationsfähigkeit. Der Tiger befindet sich vor dem Haus (mit Blick zum Haus) stehend auf der linken Seite.

Schützen Sie sich auf dieser Seite durch eine hohe Hecke, eine Mauer oder Bäume. Achten Sie auf immergrüne Pflanzen, da sie sonst im Winter ihre Kraft verlieren. Gestalten Sie die Tigerseite ganz nach Ihrem Geschmack!

6. Schaffen Sie sich einen Rückzugsort

Suchen Sie sich in Ihrem Zuhause einen Ort, wo Sie abschalten und einfach nur Sie selbst sein können. Wo Sie Kraft tanken und sich wohlfühlen.

Lesen Sie auch „Zuviel Stress? Schaffen Sie sich Ihren eigenen Rückzugsort

Ich habe früher so einen Ort nicht gebraucht. Heute merke ich, dass ich nicht mehr so belastbar bin, wie noch vor ein paar Jahren. Diese Erkenntnis ist mir nicht leichtgefallen.

Mein Wohlfühlort ist mein Sessel in meinem Büro. Hier stört mich nichts und niemand.

Ich sitze geschützt vor einer Wand, habe den Raum im Blick und kann so ganz entspannt das machen, wozu ich gerade Lust habe.

Die grüne Wand im Rücken wirkt zusätzlich beruhigend und entspannend.

Für eine angenehme Atmosphäre stelle ich immer frische Blumen auf den kleinen Tisch. Allein der Anblick meines Rückzugsorts hebt schon meine Stimmung.

Oft lese ich dort einfach ein Buch, blättere in einer interessanten Zeitschrift oder schreibe einen Blogartikel, so wie gerade eben.

Lesen Sie hier mehr zum Thema „Farbe im Feng Shui

7. Schlafen Sie wieder gut

Ist man in den Wechseljahren, hört die Nacht oft schon um 4 Uhr morgens auf. Kennen Sie das auch? Man wälzt sich hin und her und findet einfach nicht mehr in den Schlaf.

Bei meinen Feng Shui Beratungen lege ich immer besonderes Augenmerk auf die Gestaltung des Schlafzimmers. Denn gesunder Schlaf sollte in jeder Phase unseres Lebens Priorität haben.

Hier fasse ich mich jetzt trotzdem kurz, da ich diesem Thema einen eigenen Blogartikel gewidmet habe. Wenn Sie es also genauer wissen möchten, dann lesen Sie auch „Gesunder Schlaf in den Wechseljahren“.

  • Ruhige Gestaltung des Schlafzimmers, keine grellen Farben und unruhige Muster
  • Schlaf- und Bettwäsche aus Naturmaterialien
  • Mit dem Kopf an einer stabilen Wand mit freiem Blick zur Tür schlafen (gilt übrigens auch für das Sitzen am Schreibtisch, auf dem Sofa oder am Esstisch)
  • Nicht zwischen Tür und Fenster liegen
  • Die ideale Schlaftemperatur von 15 – 19 Grad berücksichtigen
  • Vor dem Schlafen gut durchlüften
  • Schlafzimmer abdunkeln
  • Raus mit allem, was nach Arbeit aussieht
  • Und raus mit strahlender Technik
  • Keinen Spiegel im Schlafzimmer aufhängen
  • Regelmäßige Schlafenszeiten einhalten
  • Abschalten mit einem schönen Buch oder einer Meditation

Ich habe es mir übrigens abgewöhnt, gegen die Schlafstörungen anzukämpfen, sondern nehme sie an. Seitdem klappt es mit dem erholsamen Schlaf viel besser.

8. Passt Ihr Zuhause überhaupt noch zu Ihnen?

Die Wechseljahre sind ein Umbruch – nicht nur körperlich. Viele überdenken Ihre Lebensplanung in dieser Zeit erneut. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt, häufig zeitgleich mit dem Auszug der Kinder, was einen zusätzlichen Neubeginn einläutet.

Vielleicht haben Sie jetzt das Gefühl, dass die Räume nicht mehr zu Ihnen passen. Eine neue Wandfarbe ist die Lösung oder Sie schaffen sich ein neues Möbelstück an, mit dem Sie schon immer geliebäugelt haben.

Wenn die Kinder das heimische Nest verlassen haben, kann man die Raumaufteilung nochmal ganz neu überdenken. Sie haben keinen eigenen Raum für sich? Jetzt ist die Chance, sich seinen Wohfühlort einzurichten.

Aber vielleicht reicht das alles nicht und es steht ein großer Umzug an. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und gestalten Sie sich Ihr Zuhause ganz nach Ihren Wünschen und Bedürfnissen.

Und was ich zusätzlich noch mache

Sport an der frischen Luft

Ich gehe regelmäßig Joggen und Wandern, was mir gegen die Stimmungsschwankungen hilft.

Zusätzlich treffe ich mich mit anderen Sportliebhabern und einem Coach zum Crossfit im Park. Früher hätte man dazu Zirkeltraining gesagt. Damit tue ich nicht nur etwas für die Stimmung und das Herz-Kreislauf-System, sondern auch etwas gegen Osteoporose – eine Krankheit, die bei Frauen häufig nach den Wechseljahren auftritt.

Und ganz nebenbei hilft es auch gegen den berühmten Tschüssmuskel. Sie kennen den Tschüssmuskel nicht? Das ist der untere Bereich am Oberarm, der so schlappert, wenn man winkt.

Noch bewusstere Ernährung

Ich esse schon immer gerne und vor allem gesund. Eine meiner Töchter beschwerte sich mal als kleines Kind bei meiner Mutter: „Die Mama kauft immer Bio oder Demeter. Und Demeter ist noch schlimmer als Bio.“

Kurz ausgeholt:
Die Fünf Elemente spielen nicht nur im Feng Shui eine große Rolle, sondern auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Die TCM bezeichnet die Zeit des Wechsels als zweiten Frühling. Hört sich schon viel schöner an, finde ich.

Auch wenn es erst einmal vielleicht Angst macht, älter zu werden, kommt jetzt doch eigentlich eine Zeit mit mehr Gelassenheit und weniger Selbstzweifel. Ich weiß schon, wer ich bin und was ich will. Ich kann mit mehr Leichtigkeit durchs Leben gehen und mehr das machen, was mir wirklich Spaß macht.

Um ein gesundes Leben führen zu können, reicht es nicht nur, dass in meiner Umgebung Yin und Yang ausgeglichen sind, sondern auch in meinem Körper. Yin sorgt beispielsweise für entspannten Schlaf, Yang für ein aktives Leben.

In den Wechseljahren ist die Balance zwischen den beiden Polen häufig gestört. Hitzewallungen oder innere Unruhe weisen auf einen Yin Mangel hin, Erschöpfung, Blasenschwäche oder sexuelle Unlust auf einen Yang Mangel.

Außerdem spricht man in der TCM häufig von einer Leber-Qi-Stagnation im zweiten Frühling. Das heißt, das Leber-Qi kann nicht mehr frei fließen. Auslöser kann Stress sein, Verdauungsbeschwerden die Folge. Auch das Milz-Qi nimmt ab, was die Ursache für ungewollte Gewichtszunahme sein kann.

Für mich ist eine ausgewogene Ernährung mit gesunden Lebensmitteln ein wichtiger Bestandteil, um gut durch die „heiße Zeit“ zu kommen.

Ich esse mehr grünes Gemüse, denn die Farbe Grün stärkt die Leber nach TCM. Bei mir kommt mehr Pflanzliches auf den Tisch, weniger Fleisch und Fisch, was mir allerdings schwerfällt, da ich eher eine fleischfressende Pflanze bin. Schwerverdauliches und Zucker versuche ich zu vermeiden.

Alkohol trinke ich zu Hause überhaupt nicht mehr. Zu einem guten Essen in einem tollen Restaurant verzichte ich allerdings nicht auf einen trockenen Weißwein.

Obst gehört für mich schon immer dazu.

Getrunken habe ich zeitlebens zu wenig, deshalb habe ich die Menge bewusst gesteigert und komme jetzt auf 2 Liter pro Tag. Wenn ich Wasser gelassen habe, schütte ich direkt oben wieder ein Glas nach ;-)

Ich achte auf drei Mahlzeiten pro Tag und esse meistens schon um 18 Uhr zu Abend. Während ich tagsüber sehr gerne auch Kohlenhydrate zu mir nehme, habe ich gemerkt, dass es mir abends ohne besser geht.

Um gegen die Hitzewallungen etwas zu tun, nehme ich meine Nahrung nicht heiß, sondern nur warm zu mir. Außerdem esse ich nicht scharf.

Mittags und abends gibt es immer Salat oder etwas Rohkost. Bittere Blattsalate sollen besonders gesund sein.

Mittagsruhe gegen die tägliche Belastung

Und ich gönne mir tatsächlich nach dem Essen eine kurze Auszeit und ruhe auf dem Sofa. Das gibt mir Kraft für den Rest des Tages.

Sie haben hier nicht nur meine Feng Shui Tipps erhalten, sondern ich habe Ihnen auch meine ganz persönliche Trickkiste für den zweiten Frühling gezeigt. Vielleicht ist das ein oder andere zum Nachahmen für Sie dabei.

Unter Umständen ist das meiste für Sie auch gar nicht neu gewesen, aber manchmal braucht es einfach nochmal einen kleinen Anstoß, um etwas zu verändern.

Wenn Sie meine Unterstützung brauchen, um gut durch den zweiten Frühling zu kommen, dann nehmen Sie gerne Kontakt hierüber mit mir auf. Vielleicht ist auch ein Feng Shui Coaching etwas für Sie: hier mehr dazu.

Übrigens alles, was ich hier geschrieben habe, gilt nicht nur für Frauen in den Wechseljahren, sondern für alle Frauen, Männer und Kinder. Es verbessert einfach das Leben von jedem.