Yin-Zeit – so kommen du und dein Zuhause in den Herbstmodus

14.10.2025 I Christiane Witt

In den ersten kühlen Tagen habe ich gemerkt, wie sehr mir Sonne, Wärme und Licht fehlen. Gleichzeitig habe ich gespürt, dass sich etwas verändert, sowohl in mir als auch um mich herum.

Ich habe angefangen, mein Zuhause gemütlicher zu gestalten: mehr Kerzen und Licht, mehr warme Farben und weiche Texturen. Ich habe die Sommerkleidung weggeräumt, die Wintergarderobe hervorgeholt und angefangen, mir aus warmer Wolle einen neuen Schal zu stricken.

Ich stelle mich auf den Herbst ein. Es ist, als würde sich mein inneres Tempo an die stillere und sanftere Zeit anpassen. Plötzlich habe ich das Bedürfnis, mich mit einer Tasse Tee gemütlich aufs Sofa zu setzen, zu stricken oder zu lesen.

Im Sommer zieht es mich viel mehr nach draußen, ich bin voller Tatendrang und Bewegung. Jetzt dagegen darf es langsamer und ruhiger werden.

Auch in der Küche ändert sich was: Am Wochenende gab es beispielsweise einen Kartoffel-Kürbisauflauf und heute mache ich eine leckere Kürbissuppe – warm, nährend und wohltuend. Es ist, als würde mein Körper genau wissen, was er in dieser Jahreszeit braucht: Erdung, Wärme und Ruhe.

Diese Veränderung ist kein Zufall. Sie spiegelt die natürliche Bewegung der Energie im Jahreslauf wider. Nach der aktiven, kraftvollen Yang-Zeit des Sommers beginnt nun die Yin-Phase: eine Zeit des Rückzugs, der Sammlung und des inneren Gleichgewichts.

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Der Herbst hat auch etwas Magisches, oder? Nebel zieht auf, die Blätter mit den herbstlichen Farben, die kühlere Luft, die Natur, die sich zurückzieht.

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Und während die Welt draußen langsamer wird, läuft für viele von uns der Alltag noch auf Hochtouren. Doch genau jetzt ruft uns die Energie des Herbstes – die Yin-Energie – dazu auf, innezuhalten, durchzuatmen und den Blick nach innen zu richten.

Im Feng Shui steht der Herbst für den Übergang von der aktiven, lebhaften Yang-Zeit des Sommers hin zur stilleren Yin-Energie. Wenn du dich dieser Energie öffnest, kannst du dein Zuhause und dein Leben wieder in Einklang mit dem natürlichen Rhythmus bringen.

Yin verstehen – die Kraft der Stille

Yin ist das Prinzip des Empfangens, der Ruhe und der Tiefe. Es steht für das Sanfte, Dunkle, Nachgiebige, für die Nacht, die Intuition und die Innenschau.

Während im Sommer das Yang – Bewegung, Aktivität, Licht – dominiert, kehrt mit dem Herbst das Bedürfnis nach Rückzug zurück.

Doch viele von uns halten dagegen: Wir arbeiten, planen und organisieren, als wäre immer noch Sommer. Das erzeugt Unruhe und ein Gefühl von Erschöpfung.
Feng Shui hilft, diesen natürlichen Wandel bewusst zuzulassen, statt ihn zu bekämpfen.

Je mehr du dich der Yin-Energie öffnest und dem Rhythmus anpasst, desto leichter findest du Ruhe und Klarheit – innen wie außen.

Räume, die zur Ruhe einladen

Jetzt ist die Zeit, dein Zuhause als Rückzugsort zu gestalten – als Ort, an dem du Kraft schöpfen kannst. Fokussiere dich auf Räume, in denen du dich entspannst: Schlafzimmer, Wohnzimmer, Leseecke oder Bad.

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Feng Shui Tipps für mehr Yin-Energie:

  1. Die Natur zeigt jetzt ihre goldene Herbstpalette, die wir in unsere Räume übernehmen können. Verwende die Farben des herabfallenden Laubs, wie warme Gelb- und Rottöne, Orangerot, Bordeauxrot oder Gelb-Orange.
    (Mehr zum Thema Farbe gibt’s hier: Farbe im Feng Shui)
  2. Integriere weiche Materialien, wie Wolle oder Samt, die zum Anlehnen und Einkuscheln einladen.
  3. Schaffe Lichtinseln: kleine, warme Lichtquellen statt grellem Deckenlicht.
  4. Reduziere die Nutzung elektronischer Geräte in den Abendstunden, um „herunterzufahren“ und das Yin zu stärken.
  5. Wie wäre es mit einem Hauch von Duft? Sandelholz, Zeder oder Vanille können den Raum energetisch beruhigen. Ein ruhiger Raum unterstützt dich darin, selbst ruhiger zu werden.

Der Rhythmus der Natur – und was er uns lehrt

Im Feng Shui orientieren wir uns an der Natur, weil sie uns zeigt, wie Balance funktioniert.
Im Herbst lässt die Natur los, was sie nicht mehr braucht. Sie speichert Energie, statt sie zu verschwenden.

Versuche es auch mal:

  1. Plane bewusste Ruhezeiten ein: Momente ohne To-do-Listen, ohne Bildschirm und vor allem ohne das ewige Handy.
  2. Überprüfe, welche Verpflichtungen du loslassen möchtest.
  3. Räume deinen Kalender so auf, wie du deine Wohnung aufräumen würdest. Loslassen ist kein Verlust, sondern Raum schaffen für Neues.

Yin-Praxis für den Alltag

Yin kannst du in deinen Alltag integrieren – ganz ohne großen Aufwand.

Drei kleine Rituale für die Yin-Zeit:

  1. Abendritual: Zünde eine Kerze an, trinke einen Tee und schreibe auf, wofür du heute dankbar bist.
  2. Langsames Gehen: Geh ohne Ziel, einfach um zu spüren. Beobachte, wie die Natur sich verändert. Ich gehe zwar nicht gerne langsam, sondern laufe lieber, aber immer ohne Kopfhörer, um die Natur bewusst wahrzunehmen.
  3. Bewusstes Atmen: Öffne morgens das Fenster, atme tief ein und erinnere dich daran, dass jeder Atemzug ein Kreislauf ist, wie die Jahreszeiten selbst.

Yin und Yang in Balance halten

Auch im Herbst brauchen wir Yang, wie Bewegung, Aktivität und Klarheit. Aber das Gleichgewicht verschiebt sich.
Wenn du deine Räume und dein Leben jetzt etwas ruhiger, gedämpfter und achtsamer gestaltest, harmonisierst du beide Kräfte.

Denn Balance bedeutet nicht, dass alles gleich bleibt, sondern dass du mit den Veränderungen gehst, statt sie zu bekämpfen.

Der Herbst als Yin-Zeit ist keine Zeit des Stillstands, sondern des Sammelns. Du kannst Energie tanken und dich erden, damit du im Frühling wieder aufblühen kannst.

Mit Feng Shui kannst du diesen natürlichen Wandel sichtbar machen: in Farben, Formen, Materialien und in deiner Haltung zum Leben.

Du weißt nicht, wie du dein Zuhause mit mehr Yin gestalten kannst? Dann vereinbare hier ein kostenloses Vorgespräch. Wir finden gemeinsam das passende Beratungspaket für dich.