Home-Office:
Hilfe, ich kann nicht mehr abschalten

20.11.2023 I Christiane Witt

Das Home-Office hat schon so seine Vorteile. Man kann zwischendrin schnell mal zum Arzt, einkaufen oder sich um die Wäsche kümmern. Auch eine kurze Auszeit in einem Café bei schönem Wetter ist möglich.

Abends nach getaner Arbeit ein gutes Buch zur Hand nehmen und es sich auf dem Sofa gemütlich machen.

Wie schön wäre das, wenn da nicht das schlechte Gewissen anklopfen würde, weil der Laptop noch vor einem steht. Schließlich hat man ja keine üblichen Bürozeiten mehr. Aber genau das ist das Problem.

Den meisten fällt es ungemein schwer, nach der Arbeit abzuschalten und ins Privatleben überzugehen.

Nur mal kurz nach den Mails schauen, vielleicht auch schon vor dem Frühstück, Mittagspause geht so nebenbei und abends nach der Arbeit kommt doch tatsächlich noch ein Anruf vom Chef.

Wann also bitte soll man zur Ruhe kommen, seinen Feierabend genießen und den Arbeitsalltag für ein paar Stunden vergessen? Die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben verschwimmen.

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation sagen über 70 % der befragten Unternehmens-Verantwortlichen, dass sie bei den Beschäftigten ihres Unternehmens negative Auswirkungen der fehlenden Grenze zwischen Arbeits- und Privatleben im Home-Office beobachten. Das ist schon eine beträchtliche Menge.

Mehr als ein Drittel der Beschäftigten im Home-Office (38.3 %) gaben bei einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) an, dass sie Schwierigkeiten haben, nach der Arbeit abends abzuschalten.

Ich habe hier 8 Tipps, die dir zu einem entspannten Feierabend ohne schlechtes Gewissen verhelfen:

1. Schaffe dir einen abgegrenzten Arbeitsplatz!

Am besten ist natürlich, wenn man ein eigenes Büro im Haus oder der Wohnung hat. Dann sollte man abends aber auch wirklich die Tür hinter sich schließen und sich nur noch im privaten Bereich aufhalten.

Viele haben den Luxus des extra Zimmers zum Arbeiten nicht. Dann sollte wenigstens der Schreibtisch richtig positioniert sein.

Das heißt, platziere ihn so, dass du eine stabile Wand im Rücken hast. Die meisten machen den Fehler und setzen sich mit dem Kopf zur Wand. Das ist das sprichwörtliche Brett vor dem Kopf und schränkt die Kreativität ein.

Manche sitzen auch gerne gegenüber eines Fensters wegen des schönen Ausblicks, aber gerade der kann wieder für Ablenkung sorgen.

Zur Abtrennung zum privaten Bereich kann beispielsweise ein Paravent aufgestellt werden. Zur Not tun es auch große Blumenkübel.

Wenn auch kein Schreibtisch da ist, dann richte dir auf dem Esstisch einen abgetrennten Arbeitsplatz ein. Ziehe eine optisch klare Grenze, etwa durch eine Tischdecke, die nur den Essbereich bedeckt. Deko oder Blumen, die den Tisch in zwei Hälften teilen, helfen auch.

2. Nach der Arbeit alles wegräumen!

Welchen Tisch du auch nutzt, räume nach Feierabend alles, was mit Arbeit zu tun hat, in einen Schrank oder eine Schublade. So, dass du es auf keinen Fall mehr sehen kannst. Sonst kommt die kleine quälende innere Stimme und sagt, dass du doch nur mal schnell nachsehen könntest, ob nicht noch die eine oder andere wichtige Mail zu bearbeiten ist.

Wenn du mehr zu Hause arbeitest als im Büro, dann empfehle ich, unbedingt über ein zusätzliches Zimmer nachzudenken. Eine Dauerlösung mit einem Schreibtisch im Wohnzimmer oder Arbeiten am Esstisch ist es sicher nicht.

3. Lege Arbeitszeiten fest!

Wie sagt man immer so schön: Nine-to-five-Job. Du kannst deine Arbeitszeiten natürlich auch anders legen. Du solltest jedoch immer darauf achten, dass die gewählten Zeiten möglichst gleich bleiben und du dann auch tatsächlich Schluss machst. Ausnahmen bestätigen die Regel. Auch die Mittagspause sollte eingeplant sein und auch genossen werden. Einfach übergehen, ist auf die Dauer gesundheitsschädigend.

4. Mache dir eine To-Do-Liste!

Ich habe so eine Liste jeden Tag. Dazu nutze ich Todoist. Man kann sie natürlich auch auf ein Blatt Papier schreiben oder einen schönen ToDo-Block nutzen.

Schreibe nur so viel auf die Liste, wie du auch bequem in deiner Arbeitszeit erledigen kannst. Bedenke, dass auch immer Unvorhergesehenes eintreten kann, wozu auch ein Zeitfenster notwendig ist. Da bin ich leider auch nicht gut drin.

Ich finde, eine To-Do-Liste hilft beim strukturierten und abgegrenzten Arbeiten – Struktur ist ganz wichtig im Feng Shui – und erleichtert die Tages-Einteilung. Du musst nur einmal am Tag darüber nachdenken, was du alles erledigen könntest, solltest oder müsstest.

5. Ziehe dich tagsüber business-like und abends freizeitmäßig an!

Ich ziehe mich jeden Morgen so an, als würde ich in ein Büro oder zu Kund*innen gehen. Vielleicht sitzt du lieber im Schlabberlook am Schreibtisch. Aber glaube mir, das macht etwas mit dir, wenn du dich gut anziehst. Du wirst aufrechter und konzentrierter am Schreibtisch sitzen.

Genauso signalisiere dann abends, wenn du in die Freizeit-Klamotten schlüpfst, jetzt ist Feierabend.

6. Trenne private und geschäftliche Kommunikation!

Eine private und eine geschäftliche E-Mail-Adresse hast du wahrscheinlich. Was ist mit dem Telefon? Hast du ein Handy für die privaten Gespräche und eins für das Geschäftliche? Kann ich nur empfehlen.

Wenn du aber, wie ich, nur eins durch die Gegend schleppen möchtest, dann erfordert das ganz schön viel Disziplin. Ich weiß, wovon ich spreche.

Mittlerweile beherrsche ich die Kunst des Nein-sagens. Und mein innerer Schweinehund gewinnt nicht mehr die Oberhand, wenn abends um 8 das Telefon geschäftlich klingelt oder mitten am Tag private WhatsApp-Nachrichten aufpoppen.

Also nicht böse sein, wenn du mal später angerufen hast. In der Regel gehe ich nicht vor 9 oder nach 18 Uhr an mein Handy. Auch ich muss auf meine Work-Life-Balance achten.

Genauso wie private Gespräche nichts in der Arbeitszeit zu suchen haben, sollten geschäftliche Telefonate nicht in der Privatzeit getätigt werden.

Teile deine festen Arbeitszeiten auch deiner Familie und Freunden mit, damit sie wissen, wann du ungestört arbeiten willst. Das geht natürlich nicht mit kleinen Kindern, aber mit den älteren und den Partner*innen und Freund*innen schon.

7. Und jetzt ganz Feng Shui-like: Energie folgt der Aufmerksamkeit!

Soll heißen: Lenke deine gesamte Konzentration und Motivation tagsüber auf deine Arbeit und abends nur noch auf den Feierabend, egal was kommt.

Werde nicht zum Workaholic!

8. Bewegung fürs Abschalten!

Ich gehe regelmäßig joggen und habe das Glück, eine Trainingsgruppe gefunden zu haben, die im Park trainiert. Sport an der frischen Luft, das Beste, was es gibt. Danach ist mein Kopf frei!

Meine Tipps helfen dir zwar, aber so richtig perfekt klappt das Arbeiten im Home-Office immer noch nicht? Dann buche jetzt ein kostenloses Vorgespräch bei mir. Wir finden gemeinsam das passende Beratungspaket.